Ex-Trainer Fellner erhebt schwere Vorwürfe gegen Wiener Neustadt

Zwei Tage nach seiner Entlassung als Trainer des SC Wiener Neustadt meldet sich Gerhard Fellner zu Wort – und erhebt schwere Vorwürfe gegen den Verein. Besonders für Präsidentin Katja Putzenlechner könnten diese Folgen haben.

Nach 24 Spielen befindet sich der SC Wiener Neustadt auf dem achten Rang der Tabelle der zweiten Liga – nicht der Anspruch des Vereins. Am Mittwoch zog der Verein dann die Reißleine und stellte Fellner mit sofortiger Wirkung von seinen Aufgaben frei, der nimmt dies allerdings nicht ganz kampflos hin.

Schwere Vorwürfe

Wie die Online-Ausgabe der „Krone“ nun berichtet, war es für Fellner nun an der Zeit, „dass die Öffentlichkeit erfährt, was in Wiener Neustadt so ablief.“ So warte Fellner bis heute auf seine Gehälter ab November des vergangenen Jahres: „Am 22. Februar überwies mir der Klub zum letzten Mal das vertraglich vereinbarte Gehalt – und zwar jenes vom Oktober. Ansonsten bekam ich nur die Aufwandsentschädigung in der Höhe von 540 Euro.“

Außerdem soll die Präsidentin den ehemaligen Coach gebeten haben, zu bescheinigen, dass der Verein keine Rückstände habe – die Wahrheit sah laut Fellner anders aus: „Frau Putzenlechner bat mich und einige Spieler trotz der Rückstände zu unterschreiben, dass nichts offen wäre, um den Lizenzantrag stellen zu können. Wir würden unser Geld zeitnah erhalten, es kam aber nicht. Ich unterschrieb dennoch zum Wohl des Klubs.“

„Liga wurde Hauptsponsor“

Ein weiterer schwerer Vorwurf von Seiten Fellners betrifft das Lizenzierungsverfahren: „Wiener Neustadt erreichte dadurch sogar, dass der zuständige Senat die Lizenz für die höchste Liga erteilte, womit der Klub als Nichtaufsteiger den sogenannten Lizenzbonus von rund 200.000 Euro erhält. Die Liga wurde somit zum Hauptsponsor…“

Die vorherrschenden Geldsorgen innerhalb des Vereins beeinträchtigen natürlich auch das innere Gefüge der Mannschaft: „Kein Spieler weiß, wie es mit ihm weitergeht. Einige wollen weg, andere wollte ich halten, konnte ihnen aber nichts anbieten. Im Team herrscht hohe Frustration. Dass mein Assistent und ich zuletzt in Ried einen Masseur aufstellen und zahlen mussten, passt dazu.“

Folgen für den Verein

Die von Fellner erhobenen Vorwürfe werden vermutlich nicht ohne Folgen bleiben. Zwar gibt es von Seiten der Liga noch keine offizielle Stellungnahme zu den Vorwürfen, dass man diese aber prüfen wird, ist wohl offensichtlich. Der Rauswurf von Trainer Gerhard Fellner könnte für den Verein somit weitreichende Folgen haben.

Beitragsbild: GEPA