Alonso statt Vettel: Renault zweifelte an Motivation des Deutschen

Fehlende Motivation für einen Job bei Renault hat Sebastian Vettel offenbar um das Cockpit beim Formel-1-Werksteam gebracht. Das zumindest deutet der viermalige Weltmeister Alain Prost, Berater der Franzosen, an.

Über „drei große Champions“ habe Renault sich Gedanken gemacht, sagte Prost bei RMC Sport: „Fernando Alonso, Sebastian Vettel und Valtteri Bottas.“ Im Falle Vettels sei allerdings „der Antrieb nicht besonders klar“ gewesen.

„Wir wollten jemanden, der keine Ersatzoption ist, sondern jemanden, der vollkommen motiviert für dieses Projekt ist“, sagte Prost. Vettel selbst hatte zuletzt eingeräumt, dass es Gespräche mit Renault gegeben haben, diese seien aber zu keinem Zeitpunkt „konkret“ gewesen. Der viermalige Weltmeister wird Ferrari nach der laufenden Saison verlassen, ein neues Team ist noch nicht in Sicht.

Alonso, der Ende dieses Monats 40 wird, gibt für Renault in der kommenden Saison sein Formel-1-Comeback, mit den Franzosen hatte er 2005 und 2006 seine beiden WM-Titel gewonnen. 2018 trat er als McLaren-Pilot ab, in seiner letzten Phase bei dem damals schwachen Traditionsrennstall wirkte er demotiviert und negativ.

„Dieses Thema habe ich mit ihm besprochen“, sagte Prost: „Ganz ehrlich, das ist ein Risiko, aber er spricht offen darüber. Er sagt, dass er sich verändert habe und dass die Jahre außerhalb der Formel 1 ihn haben reifen lassen. Er weiß, dass er auf diesem Level nicht das Recht hat zu enttäuschen.“

Renault ist seit 2016 wieder als Werksteam in der Königsklasse vertreten, konnte den Anschluss an die Topteams Mercedes, Red Bull und Ferrari aber nicht wie erhofft herstellen.

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(SID)

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