Rapid will nach EL-1:2 bei Slovan gegen WAC Reaktion zeigen

Gegen Altach Punkte liegen gelassen, gegen Slovan Bratislava beim Start in die Europa-League-Qualifikation ausgerutscht: Rapid steht vor dem Heimspiel der dritten Runde der Fußball-Bundesliga gegen den WAC am Sonntag (17.00 Uhr) unter Druck. „Es wäre fehl am Platz jetzt auf die Mannschaft einzuhauen“, betonte Rapids Sport-Geschäftsführer Fredy Bickel am Freitag auf einer Pressekonferenz in Wien.

Der Schweizer führte sich nach der Rückkehr um zwei Uhr morgens aus Bratislava Sequenzen des Spiels noch einmal zu Gemüte. „Man kann nicht alles schönreden, auf europäischer Ebene kannst du dir solche Fehler nicht leisten“, analysierte Bickel für den „Wille und Kampf“ seines Teams gepasst haben. Dass es eine harte Angelegenheit werde, sei keinesfalls überraschend gekommen. „Viele Leute sehen den Fußball anders oder wollen ihn anders sehen. Bratislava ist aber eine gute Mannschaft, und wenn man die Europacup-Auftritte der slowakischen Teams anschaut, sieht man dass die Teams nicht so schlecht sind“, erläuterte der 53-Jährige.

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Kapitän Stefan Schwab machte dies etwa am 4:0-Erfolg von Trencin gegen Feyenoord Rotterdam fest. „Man sieht einfach, dass in Europa alles näher zusammenrückt“, sagte der Mittelfeldspieler. Deshalb sei es auch kein Selbstläufer, gegen Slovan drüberzukommen, wie Bickel betonte. Gelingen soll das aber trotzdem. „Ich halte an dem Ziel Gruppenphase, fest. Wenn du Slovan in zwei Begegnungen nicht einmal schlägst, hast du in der Europa League nichts verloren“, sprach Bickel Klartext.

Vor dem Donnerstag-Rückspiel, in dem es die 1:2-Niederlage wettzumachen gilt, wartet auf die Rapidler Ligakost. Auch in der Meisterschaft ist es für sie mit dem 1:1 vor eigenem Publikum gegen Altach zuletzt nicht nach Wunsch gelaufen. „Ein Erfolg ist für uns sehr wichtig. Ich habe ein relativ gutes Gefühl, dass die Mannschaft reagieren wird und weiß, dass sie in der Pflicht steht“, gab Bickel zu Protokoll.

Coach Goran Djuricin kennt das Geschäft und weiß, dass im Endeffekt Ergebnisse zählen. „Wir müssen eine Reaktion zeigen, den Gegner unter Druck setzen, angreifen und die drei Punkte mitnehmen“, gab der Wiener die Marschroute nach einer kurzen Nacht vor. Dessen ist sich auch der am Knie leicht angeschlagene Schwab bewusst: „Wir wollen aus einem durchwachsenen, einen guten Saisonstart machen. Das steht jetzt ganz oben auf unserer Liste.“

Djuricin wird rotieren, wie stark, ließ er offen. „Wir werden sicher den ein oder anderen Spieler wechseln. Wir haben einen Kader, der relativ ausgeglichen ist“, sagte der 43-Jährige. Das wichtige Rückspiel gegen Slovan am Donnerstag, in dem es um den Einzug ins Europa-League-Quali-Play-off geht, spielt in seinen Planungen keine Rolle. „Ich glaube, dass es ein Fehler wäre, wenn wir an Schritt B denken und Schritt A auslassen. Wir müssen die Spiele step by step angehen, deshalb ist der WAC jetzt die wichtigere Partie“, erläuterte der Rapid-Coach. Das unterstrich auch Schwab: „Bratislava schieben wir hinten an.“

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Djuricin erwartete den WAC, gegen den es zuletzt fünfmal keine Niederlage gab, „sehr tiefstehend“. „Wir sind für alles gewappnet, wissen, welche Stärken wir haben, und das müssen wir am Sonntag zeigen“, forderte Djuricin. Die jüngsten drei Heimspiele gegen den WAC konnte Rapid mit 4:0, 4:2 und 5:1 klar für sich entscheiden. Beim WAC hat sich seither viel geändert. Mit dem 1:0 gegen die Austria schrieben die Wolfsberger mit einer Überraschung zuletzt erstmals an.

„Das hat uns Selbstvertrauen gegeben. Wir schauen sehr zuversichtlich den nächsten schwierigen Aufgaben entgegen und fahren auf keinen Fall mit vollen Hosen nach Wien“, sagte Coach Christian Ilzer. Ein Punkt wäre für ihn bei der „großen Herausforderung“ im Allianz Stadion ein „ganz gutes Ergebnis“.

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Das Duell mit der Austria, in dem es in der ersten Hälfte für den WAC nur ergebnistechnisch voll nach Wunsch gelaufen war, sei eine gute Generalprobe gewesen. „Wir haben ein paar Lehren gezogen, die wir gegen Rapid sicher besser machen müssen“, wusste Ilzer. Den Hütteldorfern streute er Rosen: „Rapid ist für mich der Inbegriff von, vielleicht kann man das überspitzt beschreiben als das österreichische Barcelona, das sich wirklich über den Positionsangriff definiert, enorme Breite gibt im Spiel. Da ist man viel in Bewegung.“

Die Partie geht auf einem neuen Untergrund über die Bühne. Am Freitag und Samstag wurde mit Hilfe der Firma Richter Rasen ein neues Grün verlegt. Grund dafür: Pilzbefall, der durch die ungewöhnlich lange Hitze verstärkt wurde. Das geht auch ins Geld, mehr als 100.000 Euro kostete die ungeplante Maßnahme. Bis am Freitag waren knapp 14.000 Karten für das WAC-Match verkauft.

Beitragsbild: GEPA

(APA)