WSG Tirol versucht „übermächtige“ Salzburger zu fordern

In der Fußball-Bundesliga kommt es am Samstag (ab 16.00 Uhr live auf Sky Sport Austria 4 HD) zu einer Premiere: Serienmeister Red Bull Salzburg misst sich erstmals mit Aufsteiger WSG Tirol. Die Rollen könnten vor dem Duell des makellosen Tabellenführers mit dem achtplatzierten Gastgeber im Innsbrucker Tivoli Stadion Tirol nicht klarer verteilt sein. „Es ist ein übermächtiger Gegner“, betonte Tirol-Trainer Thomas Silberberger.

Die Salzburger führen die Liga nach fünf Runden noch ohne Punktverlust an, das Torverhältnis von 22:3 ist imposant. „Sie sind für uns nicht mehr nur österreichischer Serienmeister, sondern ein europäisches Topteam. Für den Zuschauer ist ihr Spiel beeindruckend, für einen gegnerischen Trainer beängstigend“, lobte Silberberger den Gegner in höchsten Tönen.

„Wir sind krasser Außenseiter“

Bis auf Rapid (0:2) kassierte jeder Gegner zumindest vier Tore gegen die „Bullen“, die in St. Pölten (6:0) und zuletzt gegen die Admira (5:0) Schützenfeste feierten. Die Flinte ins Korn werfen, wollen die Tiroler deshalb nicht. „Wir sind krassester Außenseiter, haben keine Chance, aber die wollen wir nutzen“, sagte Silberberger. Er ist überzeugt, dass die Salzburger „nicht alle Spiele gewinnen werden“. Vergangene Saison dauerte es bis zur elften Runde, ehe sie erstmals Punkte abgaben. Damals erkämpfte Wacker Innsbruck ein 1:1. Vielleicht ein gutes Omen. „Wenn wir mehr als einen Punkt machen, gibt es einen neuen Feiertag in Tirol“, verlautete Silberberger vor dem „Bonusspiel“.


Dafür gilt es vor allem Erling Haaland und Hwang Hee-chan in den Griff zu bekommen. „Durch die beiden haben sie noch mehr Tempo reinbekommen“, wusste der Tirol-Trainer. Der 19-jährige Norweger Haaland führt die Liga-Schützenliste mit sieben Toren an und war an neun Treffern beteiligt, Hwang hält bei drei Treffern und fünf Assists. „Die beiden haben extrem viel Qualität, unheimlich viel Selbstvertrauen und verstehen sich am Platz sehr gut“, erläuterte Salzburg-Trainer Jesse Marsch.

„Wir dürfen in der Meisterschaft nicht locker lassen“

Für die Salzburger ist es die erste Partie seit Bekanntwerden der Champions-League-Gegner. Trotz bevorstehender Duelle mit Titelverteidiger Liverpool, Napoli und Genk will man auch in der Liga zu 100 Prozent fokussiert bleiben. „Das sind zwei verschiedene paar Schuhe. Wir dürfen in der Meisterschaft nicht locker lassen und werden wie in den letzten Spielen auftreten“, versprach Kapitän Andreas Ulmer.

Der zu Hause noch unbesiegte Club aus Wattens wird nicht auf die leichte Schulter genommen. „Bei unseren Videoanalysen haben wir gesehen, dass die Tiroler vor allem in den Heimspielen sehr gefährlich waren und gute Leistungen abgeliefert haben. Wir wissen auch, dass – typisch für einen Aufsteiger – ein ordentliches Maß an Euphorie herrscht. Damit müssen wir umgehen können, unser Spiel durchziehen und aggressiv dagegenhalten“, verlautete Marsch. Auch Ulmer schätzte den Aufsteiger als „gefährlichen“ Gegner ein. „Vor allem bei Standards müssen wir vorsichtig sein“, wusste der Linksverteidiger.

Scouts von prominenten Klubs werden erwartet

Auf der Tribüne werden auch acht Scouts, darunter welche von Manchester United, Arsenal und AC Milan, sitzen. „Das ist schon motivierend. Wir haben ja auch zwei U21-Teamspieler, vielleicht fällt ihnen einer von denen auf, wenn wir einen perfekten Tag erwischen“, meinte Silberberger. Seine Kicker, die zuletzt mit einem 0:2 bei Sturm Graz die zweite Saison-Niederlage kassierten, fiebern dem Anpfiff entgegen. „Das sind die Spiele, für die man als Fußballprofi lebt“, sagte Abwehrspieler Stefan Hager.

(APA)

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