Auch ohne Magie: Frankfurt bleibt oben dran

Maloche statt Magie: Auch ohne den Zauber-Fußball des  Offensiv-Dreiecks hat Eintracht Frankfurt seine Mini-Krise in der Bundesliga überwunden und mischt munter im Kampf um die Europacup-Plätze mit. Nach zwei Liga-Pleiten in Folge gewannen die unermüdlich ackernden Hessen zum Abschluss des 15. Spieltages 2:1 (1:0) gegen Bayer Leverkusen.

Der Ex-Leverkusener Danny da Costa (28.) und Filip Kostic (57.) trafen für Frankfurt. Durch den Dreier bleibt die Eintracht auf Rang fünf und liegt nur zwei Zähler hinter dem Vierten RB Leipzig. Dagegen mussten die Leverkusener, die zuletzt sieben Punkte aus drei Spielen geholt hatten, einen Rückschlag bei ihrer Aufholjagd hinnehmen. Daran änderte auch das Tor von Karim Bellarabi nichts (65.).

„Es war ein am Ende verdienter Sieg nach einem heiß umkämpften Spiel. Leverkusen hat eine tolle Mannschaft. Die Jungens haben sich mit viel Einsatzwillen und Leidenschaft den Sieg verdient“, sagte Frankfurts Sportvorstand Fredi Bobic nach dem Abpfiff bei Sky.

Drei Personalien standen vor dem Duell der Europa-League-Gruppensieger im Mittelpunkt. Frankfurts Trainer Adi Hütter baute nur auf zwei Drittel seines „magischen Dreiecks“. Sebastien Haller und Ante Rebic liefen auf, Luka Jovic saß auf der Bank. „Wir werden am Ende sehen, ob es die richtige Entscheidung war“, sagte Hütter kurz vor dem Anpfiff bei Sky.

Der Coach durfte sich darüber freuen, dass die Eintracht den Vertrag mit seinem verletzten Musterschüler Makoto Hasebe bis 2020 verlängert hat. Und für Bayer-Torwart Lukas Hradecky war es die erste Rückkehr an seine alte Wirkungsstätte.

Vor 45.000 Zuschauern machte die Eintracht in der Anfangsphase mächtig Druck. Die Gastgeber, die neben Hasebe unter anderem auf David Abraham und Timothy Chandler verzichten mussten, gingen aggressiv zu Werke. Im Strafraum der Gäste wurde es mehrmals brenzlig, allerdings kassierte Frankfurt auch drei Gelbe Karten in der ersten Hälfte.

Die Leverkusener, bei denen Kapitän Lars Bender fehlte und dessen angeschlagener Zwillingsbruder Sven auf der Bank saß, nahmen das Tempo der Hessen an. Die Intensität der Begegnung war extrem hoch, es ging hin und her.

In der elften Minute forderten die Rheinländer einen Handelfmeter, die Aktion von Simon Falette war aber unabsichtlich. Kurz darauf scheiterte Julian Brandt zweimal an Eintracht-Torwart Kevin Trapp (15. und 18). Danach wurde es nicht ruhiger. Einen Treffer Bellarabis (19.) erkannte Schiedsrichter Felix Brych (München) nach Videostudium nicht an. Aleksandar Dragovic stand im Abseits und behinderte Trapps Sicht.

Auf der Gegenseite köpfte Bayer-Verteidiger Tin Jedvaj fast ins eigene Tor (23.). Fünf Minuten später erzielte da Costa nach Vorarbeit von Kostic sein erstes Saisontor. Auch danach schenkten sich beide Teams nichts, Chancen gab es hüben wie drüben.

Nach dem Seitenwechsel sorgte zunächst Rebic für Gefahr (49.), Kostic machte es nach Vorarbeit von Haller besser. Rebic hätte fast nachgelegt (59.) – ein drittes Tor lag in der Luft. Bayer-Trainer Heiko Herrlich reagierte. Der Coach brachte die Offensiven Leon Bailey und Lucas Alario. Das zahlte sich aus. Bailey bereitete das Bellarabi-Tor vor. In der 80. vergab Rebic erneut für Frankfurt, Kevin Volland verpasste in der Nachspielzeit den Ausgleich.

(SID)

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