Heidel bedauert Höwedes-Wechsel: „Wir wollten nicht, dass er geht“

SID – Schalke-Manager Christian Heidel hat sich nach den Protesten gegen ihn persönlich betroffen gezeigt und den Transfer von Ex-Kapitän Benedikt Höwedes zu Juventus Turin bedauert. „Die Plakate tun mir natürlich weh“, sagte Heidel der Bild-Zeitung: „Es tut mir auch leid, wenn bei einigen unserer Fans – gerade beim Wechsel von Benedikt – ein falscher Eindruck entstanden ist. Wir wollten nicht, dass er geht.“

Beim Schalker Heimspiel am Sonntag gegen den VfB Stuttgart (3:1) hatten Fans der Knappen mit Spruchbändern gegen die Transferpolitik des Vereins protestiert und vor drohendem Identitäts-Verlust gewarnt. Dabei war vor allem Heidel angegriffen worden. „Vom Autohändler zum Identitätsschänder“, hieß es auf einem Plakat, „70 Millionen ausgegeben und dabei 70 Prozent der Identität verloren“, auf einem anderen.

„Wer mich kennt, weiß, wie wichtig mir dieses Thema ist“, sagte der 54 Jahre alte Heidel, der seit Mai 2016 im Amt ist: „Wie früher mit Mainz identifiziere ich mich jetzt zu 100 Prozent mit Schalke. Ich bin wohl einer der größten Fußball-Romantiker. Aber ich mache den Fans keinen Vorwurf.“

Heidel betonte, dass „wir sehr darauf achten, neue Identifikationsfiguren zu schaffen. Aber das muss sich entwickeln, wenn man sich wie wir neu aufstellt. Solche Figuren entstehen vor allem durch Erfolge – und davon gab es in der letzten Saison zu wenige“.

Weltmeister Höwedes war in Gelsenkirchen vom neuen Trainer Domenico Tedesco nach sechs Jahren als Kapitän abgesetzt und sportlich infrage gestellt worden. Der Innenverteidiger verabschiedete sich daraufhin auf Leihbasis nach Turin.

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