Luft wird für Nouri nach Niederlage immer dünner

Bei Werder Bremen wird die Luft für Trainer Alexander Nouri immer dünner: Nach einer besonders in der ersten Halbzeit desolaten Leistung verloren die Hanseaten gegen Borussia Mönchengladbach mit 0:2 (0:2) und nehmen weiterhin sieglos den direkten Abstiegsplatz 17 ein.

Das Kellerduell am Freitag beim ebenfalls noch sieglosen Schlusslicht 1. FC Köln könnte für Nouri bereits zum Endspiel werden. Auch wenn Werder-Sportdirektor Frank Baumann bislang alle Spekulationen über einen Trainerwechsel von sich gewiesen hatte.

Die in allen Belangen überlegenen Gäste hingegen machten dank ihres ersten Auswärtssiegs seit April einen Sprung von Rang neun auf fünf der Tabelle.

„Es war ein sehr, sehr wichtiger Auswärtssieg, den wir auch verdient haben. Die Mannschaft hat ein richtig gutes Spiel gemacht, da kann man von einem perfekten Auswärtsspiel sprechen“, sagte Gladbachs Sportdirektor Max Eberl bei Sky. Die 4000 mitgereisten Fans hatten ihre Lieblinge schon zur Halbzeit beim Gang in die Kabine euphorisch gefeiert.

Zu diesem Zeitpunkt war bereits eine Vorentscheidung zugunsten der Rheinländer gefallen. Kapitän Lars Stindl brachte die Gladbacher in der 27. Minute mit einem Schuss aus spitzem Winkel in Führung. Nur sieben Minuten später köpfte Abwehrchef Jannik Vestergaard gegen seine ehemaligen Teamkollegen ein.

Damit war die Überlegenheit der Mannschaft von Coach Dieter Hecking korrekt dokumentiert. Die Hanseaten wirkten in den Zweikämpfen gedanklich zu langsam, leisteten sich zahlreiche Stellungsfehler und hatten es nur Torhüter Jiri Pavlenka zu verdanken, dass der Rückstand nicht noch höher ausfiel.

Pfiffe nach den Gegentoren

Mehr als eine halbe Stunde ertrugen die 42.100 Zuschauer den uninspirierten Auftritt der Platzherren mit erstaunlicher Geduld, doch nach den beiden Gegentoren wurden die Pfiffe schriller und schriller. Nouri verschwand mit gesenktem Kopf in die Kabine.

Nach dem Seitenwechsel änderte sich das Bild auch nach zwei Auswechslungen bei den Gastgebern nicht. Die Westdeutschen wirkten weiterhin frischer und spritziger, erneut musste Pavlenka retten (49.).

Selbst als sich Mönchengladbach nach einer knappen Stunde eine kleine Auszeit nahm, wussten die Bremer damit nichts anzufangen. In einer kurzen Phase der Überlegenheit arbeiteten sie nur eine einzige ernsthafte Torgelegenheit heraus, die Kapitän Zlatko Junuzovic (62.), der durchspielte, vergab.

Lediglich Torwart Pavlenka erreichte bei den Norddeutschen annähernd Normalform. Stärkste Gladbacher Kräfte waren die Torschützen Vestergaard und Stindl sowie der aufgrund seiner Schnelligkeit stets gefährliche Thorgan Hazard. Florian Kainz kam nach der Pause ins Spiel.

 

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