Nur 1:1 in Wolfsburg – Leipzigs Auswärtsschwäche hält an

(SID) – Vizemeister RB Leipzig bekommt seine Auswärtsschwäche nicht in den Griff. Trotz klarer Überlegenheit, insbesondere in der ersten Halbzeit, kamen die Sachsen im 50. Bundesligaspiel ihrer Klubgeschichte beim VfL Wolfsburg über ein 1:1 (0:1) nicht hinaus und blieben damit im vierten Bundesliga-Gastspiel in Serie sieglos.

Nachdem der VfL Wolfsburg in letzter Minute die große Doppelchance zum Sieg vergeben hatte, atmete Ralph Hasenhüttl tief durch. Doch wirklich zufrieden konnte der Trainer von Vizemeister RB Leipzig nach dem 1:1 (0:1) bei den Niedersachsen nicht sein. Durch das vierte Auswärtsspiel in Folge ohne Sieg droht der Rückstand auf Herbstmeister Bayern München am Mittwoch auf zehn Punkte anzuwachsen.

„Es war klar, dass es ein extrem schwieriges Spiel wird. Wolfsburg hat gut verteidigt. Es ist sehr schwer, hier Tore zu machen“, sagte RB-Mittelfeldspieler Stefan Ilsanker bei Sky. Die am Ende müder werdenden Gäste dominierten zwar lange Zeit die Partie, doch letztlich konnten sie sich bei ihrem mehrfach glänzend parierenden Torhüter Peter Gulacsi für den Punktgewinn bedanken.

„Zwischendurch dachte ich, dass wir das Spiel noch drehen können. Am Ende hatten wir aber Glück und sind mit dem Punkt gut bedient“, sagte Jung-Nationalspieler Marcel Halstenberg, der mit seinem ersten Bundesligator (52.) den Rückstand durch Paul Verhaegh (15./Foulelfmeter) ausgeglichen hatte. Die Sachsen beendeten das Spiel nach Gelb-Rot gegen Innenverteidiger Dayot Upamecano (90.+2/wiederholtes Foulspiel) in Unterzahl. Wolfsburg bleibt unterdessen nach dem zehnten Unentschieden der Saison im Tabellenmittelfeld.

Das Remis vor 22.827 Zuschauern war für den VfL bis zur Schlussviertelstunde schmeichelhaft. Denn die Gäste übernahmen von der ersten Minute an die Initiative und schnürten die Niedersachsen phasenweise in der eigenen Hälfte an. Vergeblich forderte VfL-Trainer Martin Schmidt an der Seitenlinie mehr offensive Aktionen von seinen Schützlingen.

Die Gäste beeindruckten durch ihre geschickte Raumaufteilung, nur der finale Pass wurde mehrfach nicht präzise genug gespielt. Die beste Torchance zur Führung vergab Nationalspieler Timo Werner, der in der siebten Minute mit einem Schrägschuss am Wolfsburger Torhüter Koen Casteels scheiterte.

Auch die Statistik belegte die klaren Feldvorteile der Leipziger, nach 40 Minuten lautete das Eckenverhältnis 7:0. Ungeachtet des Rückstands verabschiedeten die mitgereisten 1300 RB-Fans ihre Mannschaft mit Beifall in die Halbzeitpause.

Nach dem Seitenwechsel und dem überfälligen Ausgleich wurde die Partie offener, doch die Mannschaft von Coach Ralph Hasenhüttl behielt das Heft des Handelns in der Hand. Wolfsburger Attacken waren über weite Strecken Zufallsprodukte, die die Leipziger Hintermannschaft kaum vor Probleme stellte.

Schmidt reagierte auf die Harmlosigkeit seiner Offensive und nahm seinen glücklosen Kapitän Mario Gomez in der 67. Minute vom Feld. Der Nationalspieler wurde durch Divock Origi ersetzt. Der Belgier brachte dann auch mehr Schwung und vergab in einer starken Schlussphase der Gastgeber zwei Chancen zur Führung. Erst schoss er aus kurzer Distanz freistehend drüber (78.), dann scheiterte er an Schlussmann Peter Gulacsi (80.), der auch in der Nachspielzeit mehrfach eine Niederlage verhinderte.

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