Unions Negativtrend hält an – Frankfurt siegt in Berlin

Die erste Ergebniskrise ist da – Union Berlin bekommt die harten Seiten des Alltags in der Fußball-Bundesliga zu spüren. Der Aufsteiger unterlag am Freitagabend zum Auftakt des 6. Spieltags Eintracht Frankfurt mit 1:2 (0:0) und droht am Wochenende nach der dritten Niederlage in Folge auf einen Abstiegsplatz abzurutschen.

Europa-League-Starter Frankfurt dagegen fuhr fünf Tage nach dem gefühlten Sieg gegen Borussia Dortmund (2:2) auch faktisch drei Punkte ein und nimmt nach dem dritten Saisonsieg Kontakt mit der Spitzengruppe auf.

Angreifer Bas Dost (48.) brachte die Hessen kurz nach dem Seitenwechsel in Führung. Der Niederländer profitierte dabei von einem Fehler des Berliner Torhüters Rafal Gikiewicz. Andre Silva (62.) erhöhte, Anthony Ujah (86.) traf spät für Union. Zu spät.

Trainer Urs Fischer, dessen Vertragsverlängerung bis 2021 am Mittwoch verkündet worden war, änderte seine Startelf nach der jüngsten Pleite in Leverkusen auf vier Positionen. Unter anderem rückte Neven Subotic nach seiner Gelb-Rot-Sperre zurück in die Innenverteidigung. Bei der Eintracht kam Dost zu seinem Startelfdebüt, David Abraham und Danny da Costa fehlten angeschlagen.

Fischer hatte nach dem jüngsten Negativtrend die alten „Union-Tugenden“ wie Teamgeist und Kampf eingefordert – und er wurde nicht enttäuscht. Die Berliner zeigten von Beginn an viel Einsatz und dominierten die Zweikämpfe im Mittelfeld.

Große Gefahr für die Eintracht resultierte daraus aber nicht. Mit langen Bällen suchte Union häufig Angreifer Sebastian Andersson, Frankfurts Defensive fing den Ball aber zumeist noch weit vor dem eigenen Strafraum ab. Glück hatten die Gäste jedoch, als Torhüter Kevin Trapp einen Abschluss von Marvin Friedrich nach einer Ecke nur mit großer Mühe parierte (6.).

Frankfurt kam nach zögerlichem Beginn besser in die Zweikämpfe und verlagerte das Spiel nach etwa 20 Minuten aus der eigenen Hälfte. Gelungene Offensivaktionen blieben dennoch zunächst Mangelware. Im Zentrum agierte Dost glücklos, auf den Außen liefen sich Filip Kostic, Andre Silva oder Erik Durm gegen gut verteidigende Berliner fest. Erst in der Schlussphase der ersten Halbzeit wurde Frankfurt gefährlicher.

Dieser Trend setzte sich nach dem Wiederanpfiff fort – und er schlug sich nun auch im Ergebnis nieder. Kostics Schuss aus rund 20 Metern ließ Union-Schlussmann Gikiewicz vor Dosts Füße abprallen. Der Torjäger vollendete mühelos.

Die Führung verlieh Frankfurt merklich Sicherheit. Union wirkte indes verunsichert und ließ den Gästen mehr und mehr Räume, blieb aber über Konter gefährlich. Nachdem Silva einen Frankfurter Gegenstoß perfekt abgeschlossen und erhöht hatte, versuchte es Union zunehmend aus der Distanz. Gegen den eingewechselten Sheraldo Becker parierte Trapp glänzend (75.). (SID)

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