Corona-geplagtes ÖFB-Team peilt Sieg in Luxemburg an

Die Irrungen und Wirrungen rund um die Corona-Tests bei Red Bull Salzburg haben Österreichs Fußball-Teamchef Franco Foda vor dem Testspiel am Mittwoch (20.30 Uhr) in Luxemburg auf Trab gehalten. Der Deutsche war in den vergangenen Stunden mit zahlreichen neuen Entwicklungen bei der Kadersituation konfrontiert, erst im Laufe des Dienstags schien sich halbwegs Klarheit einzustellen.

Mittlerweile steht fest, dass die „Bullen“-Profis Andreas Ulmer und Cican Stankovic für die Nations-League-Partien im Wiener Happel-Stadion am Sonntag gegen Nordirland und am darauffolgenden Mittwoch gegen Norwegen zur Verfügung stehen. Für Luxemburg sind die beiden kein Thema, weil sie die vorgeschriebene UEFA-Testung versäumten, die am Dienstag durchgeführt wurde. Ihr ursprünglich ebenfalls nominierter Clubkollege Albert Vallci wurde auf die Abrufliste gesetzt. Der Abwehrspieler war nur für das Duell mit dem Team aus dem Großherzogtum vorgesehen.

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Fix ist auch, dass Alessandro Schöpf wegen einer Wadenverletzung ausfällt. Zudem reist Maximilian Ullmann nicht nach Luxemburg. Der Rapid-Linksverteidiger bleibt vorsichtshalber in Wien, nachdem es bei Rapid eine positive Pool-Testung gegeben hat, könnte aber für die Nations-League-Spiele noch zur ÖFB-Auswahl stoßen. Dafür nehmen die am Dienstag nachnominierten Philipp Wiesinger und Jörg Siebenhandl im Flieger Richtung Luxemburg Platz.

Aufgrund der Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie musste sich Foda zuletzt mehr mit Personal- als mit Taktik-Fragen herumschlagen. „Die letzten zwei Tage waren sehr turbulent. Am Sonntag bin ich noch entspannt nach Wien gereist, da war alles in Ordnung. Doch dann hat sich die Situation in eine andere Richtung entwickelt“, erzählte der 54-Jährige.

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Mittlerweile habe sich die Lage wieder etwas beruhigt, beteuerte Foda. „Wir können uns jetzt wieder auf das Sportliche konzentrieren.“ Der Teamchef informierte seine Schützlinge am Dienstagvormittag per Videostudium über den Gegner, der so wie das ÖFB-Team nicht in Bestbesetzung antreten wird – bei Luxemburg stehen ebenfalls die kommenden Nations-League-Matches im Mittelpunkt, in denen es für die Equipe aus dem 610.000-Einwohner-Staat um den Gruppensieg geht.

Die Sinnhaftigkeit der Partie im Stade Josy Barthel wird von Foda dennoch nicht infrage gestellt. „Es gibt keine sinnlosen Spiele. Das ist ein Freundschaftsspiel, da kann man noch etwas ausprobieren“, betonte der Nationaltrainer. „Es ist ein wichtiges Spiel im Hinblick auf die Nations League, wir wollen uns gut präsentieren.“

Das Duell mit der Nummer 95 der FIFA-Weltrangliste – Österreich ist 25. – biete für viele aus der zweiten Reihe die Gelegenheit, sich für die WM-Qualifikation und die EM im kommenden Jahr zu empfehlen. „Der eine oder ander kann sich jetzt beweisen“, sagte Foda.

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Der Teamchef reist am Mittwoch voraussichtlich mit 21 Spielern nach Luxemburg. David Alaba, Marcel Sabitzer, Xaver Schlager, Christoph Baumgartner und Stefan Lainer werden geschont und sind so wie Ulmer und Stankovic in der Nations League einsatzbereit. Durch das Fehlen von Alaba, Ulmer, Ullmann und Marco Friedl – der Werder-Profi steht wegen der Reisebeschränkungen nicht zur Verfügung – hat Foda derzeit keinen linken Verteidiger im Aufgebot.

Wie dieses Problem gelöst und die ÖFB-Anfangsformation in Luxemburg aussehen wird, wollte Foda vorerst nicht verraten. „Man muss halt viel improvisieren und flexibel sein. Bei der Aufstellung muss man warten, was sich im Lauf des Tages entwickelt. Wir bewegen uns ja in Zeiten, in denen sich stündlich etwas verändern kann“, meinte der frühere Sturm-Graz-Coach.

(APA)

Artikelbild: GEPA