Cup-Geschichte: Als der LASK das Finale 1967 per Münzwurf verlor

Im ÖFB-Cup-Finale von 1967 zwischen dem LASK und Austria Wien kam es zu einem Novum in der österreichischen Fußball-Geschichte. Damals existierten weder die Auswärtstorregel noch ein Elfmeterschießen, also kam es zu einer einzigartigen Entscheidung: Das Endspiel musste per Münzwurf entschieden werden.

Während die Linzer zu dieser Zeit eine wahre Heimmacht waren und durch Tore von Kondert (47.) und Köglberger (57.) das Hinspiel mit 2:1 für sich entscheiden konnten, mussten sich die Oberösterreicher in Wien mit einer 0:1-Niederlage geschlagen geben. Da es auch in der Verlängerung keinen Sieger gab, war man gezwungen, den Sieger vor 12.000 Zuschauern auf der Hohen Warte per Münzwurf zu festzulegen.

Dies lief durchaus interessant ab. Wie Augenzeugen berichteten, wurden zunächst die Flutlichter ausgeschaltet, sodass es auf dem Platz komplett finster war. Anschließend wurde ein kleiner Tisch, auf dem die Trophäe stand, in die Spielfeldmitte getragen. Austria-Kapitän Hans Buzek entschied auf „Zahl“, während Linz-Spielführer Herbert Trubig auf  „Kopf“ setzte. Dann warf der Schiedsrichter die Münze auf den Boden. Der Unparteiische appellierte, die Münze nicht aufzuheben, sonst wäre der Wurf ungültig und müsse wiederholt werden. LASK-Mannschaftskapitän Herbert Trubrig bückte sich im Affekt, hob die Münze auf und schrie: „Wir sind’s“.

Der entscheidende Münzwurf musste wiederholt werden, beim zweiten Wurf landete die Münze auf „Zahl“. So wurde die Wiener Austria zum Cupsieger 1967 erklärt.

Austria Wien – Linzer ASK 1:0 n.V. (1:0, 1:0)

Wien, Hohe Warte, 12.000 Zuschauer, Schiedsrichter Fritz Bauer

Torfolge: 1:0 Dirnberger (26.)

Austria Wien: Özcan – Nowy, Frank, Fröhlich – Hiesel, Dirnberger – Parits, Buzek, Hickersberger, Jacare, Fiala

Linzer ASK: Harreither – Pichler, Sturmberger, Trubig – Hintringer, Kondert – Viehböck, Chico, Köglberger, Liposinovic – Wurdinger

https://www.skysportaustria.at/lask-will-mit-erstem-titel-seit-1965-geschichte-schreiben/

(Red.)

Bild: GEPA