Eklat bei Freiburg-Sieg: Abraham checkt Streich weg

Zwei Rote Karten in der Nachspielzeit, einmal Gelb-Rot und ein durch einen Check zu Boden gestreckter Trainer Christian Streich: Nach einer turbulenten Partie hat der SC Freiburg ihr bestes Anfangsdrittel in der Bundesliga mit dem Sprung auf einen Champions-League-Platz gekrönt.

Gäste-Kapitän David Abraham checkte Kult-Coach Streich kurz vor dem Ende zu Boden und sah von Schiedsrichter Felix Brych Rot (90.+6). Im folgenden Handgemenge griff der bereits ausgewechselte Vincenzo Grifo (90.+10) Abraham an den Kiefer und sah ebenfalls Rot.

Das sagen Streich und Hütter zum Abraham-Check

Streich zu Abraham: „Da sind ihm die Sicherungen durchgebrannt“
„Da sind ihm die Sicherungen durchgebrannt. Abraham ist ein extrem emotionaler Spieler. Fußball ist ein Kampfsport, das war allerdings an der falschen Stelle“, sagte Streich bei Sky, gab sich danach aber wieder versöhnlich: „Wir müssen jetzt runterfahren.“

Die Szene zum Durchklicken

Fredi Bobic kritisierte den Übeltäter. „Das überschattet vieles zum Schluss. Das darf er nicht machen. Er ist emotional, das darf ihm nicht passieren“, sagte der Frankfurter Sportvorstand. Aber auch die Gelb-Rote Karte gegen den ehemaligen Freiburger Gelson Fernandes (45.+1) ärgerte Bobic: „Das war entscheidend für das Spiel.“ In Überzahl erzielte Torjäger Nils Petersen den Siegtreffer (77.). Doch das interessierte zunächst nicht. „Am Ende war so viel los, das braucht der Fußball nicht“, sagte SC-Abwehrspieler Dominique Heintz.

Die Gastgeber waren vor 24.000 Zuschauern in den ersten Minuten die aktivere Mannschaft. Dabei bewies das Team von Streich, dass es nicht nur kämpfen und rennen, sondern auch kombinieren kann. Grifo (7.) und Lucas Höler (8.) gaben stramme, aber letztlich zu unpräzise Schüsse ab.

Frankfurt verpasst eigene Führung

Frankfurts große Chance zur frühen Führung war hingegen dem Zufall geschuldet. Nach einer Unsicherheit von SC-Schlussmann Mark Flekken landete der Ball beim 2014er-Weltmeister Erik Durm, der mit seinem Abschluss aus knapp 20 Metern an der Latte scheiterte (12.).

Nach dem recht unterhaltsamen Beginn beruhigte sich das Geschehen. Die Gäste waren um Ballsicherheit bemüht und sobald ihnen das auch gelang, liefen die Freiburger meistens hinterher. Die teilweise sogar minutenlangen Ballbesitzphasen der Eintracht führten jedoch ebensowenig für Gefahr wie die sporadischen Konter des Sport-Club.

Dass Frankfurt in einer schwachen ersten Halbzeit doch noch durch Martin Hinteregger (35.) und Goncalo Paciencia (38.) zu Torgelegenheiten kam, versetzte Streich regelrecht in Rage. Nach der Doppelchance schimpfte der Kult-Coach wie ein Rohrspatz – seine Schützlinge ließen die übliche Leidenschaft weitestgehend vermissen.

lekken rettet den SCF kurz vor Schluss

Fernandes‘ Platzverweis veränderte die Kräfteverhältnisse auf dem Platz zwar deutlich, das betraf aber nur den Ballbesitz. Auch wenn fünf Minuten nach Wiederanpfiff Roland Sallai Frankfurts Keeper Frederik Rönnow zu einem Glanzreflex zwang, fehlte den Freiburgern die Durchschlagskraft. Das sollte nach einer knappen Stunde Jung-Nationalspieler Luca Waldschmidt ändern, der nach überstandener Fußverletzung eingewechselt wurde und sein Comeback feierte.

Aber auch mit dem abschlussstarken Angreifer entwickelte sich ein Geduldsspiel, in dem die Gastgeber krampfhaft nach der Erfolgsformel suchten. Und was sie in dieser Phase auch unternahmen – ob Fernschuss oder Dribbling – es wollte nichts so recht funktionieren. Mit zunehmender Dauer lösten sich die Gäste aus der Umklammerung, doch dann schlug Petersen mit seinem sechsten Saisontreffer eiskalt zu. Flekken verhinderte gegen Hinteregger den Ausgleich (84.).

(SID)

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