Ende mit Schrecken für die Austria nach Pleite in Israel

Es hätte ein versöhnlicher Abschluss in der Conference League werden sollen. Geworden ist es für die Wiener Austria eine weitere Lektion, am Donnerstag in Form eines deutlichen 0:4 (0:2) beim israelischen Cupsieger Hapoel Be’er Sheva. Selbst im drittwichtigsten UEFA-Clubbewerb war die Austria – vor allem in der Fremde – ein gefundenes Fressen für die Gegner.

1:4 bei Lech in Posen, 0:5 bei Villarreal und 0:4 in Israel. Die Europacup-Reisen der Austria fielen ernüchternd aus. „Bei den Gegnern war es von Haus aus klar, dass es nicht einfach wird“, versuchte Trainer Manfred Schmid am Donnerstag zu kalmieren. „In der einen oder anderen Situation hätte man sich einfach besser verhalten müssen, dann hätten wir vielleicht den einen oder anderen Punkt mehr.“

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So stehen nach sechs Auftritten zwei Punkte und ein Torverhältnis von 2:15 zu Buche. An diesen Zahlen gemessen schnitt in der Conference League heuer nur FCSB Bukarest schlechter ab. Die Austria hatte mit mehr gerechnet, dem Vernehmen nach budgetierte der schwer verschuldete Club mit fünf Punkten. Nach dem Startgeld von 2,94 Mio. Euro kamen durch zwei Remis nur noch 332.000 Euro an Punkteprämien hinzu.

Zumindest einen Sieg, der auch in der UECL eine stolze Summe einbringt (500.000 Euro), hätte die Austria gerne mitgenommen. So spielte man zum Abschluss als sportlich bereits Ausgeschiedener, aber mit finanzieller Karotte vor der Nase, und der Chance, sich ins internationale Schaufenster zu stellen, vor.

Ein Sieg wäre, sagte Schmid im Anschluss, aber vor allem im eigenen Stadion möglich gewesen. „Auswärts waren wir zu weit davon entfernt. Meistens ist es dann bitter geworden, nachdem wir rotiert oder gewechselt haben.“ Unreife Leistungen und fehlende Kadertiefe – der Ausfall von Leistungsträgern spielte mit – können als Gründe angeführt werden.

Das 0:4 zum Abschluss war hierfür symptomatisch. Wieder startete die Austria offensiv gefällig, aber ohne Durchschlagskraft, und hinten zudem anfällig. Schlechtes Verteidigen beim Eckball, ein Konter ohne Absicherung – schon stand es 0:2. „Dann haben wir den Kopf in den Sand gesteckt und überhaupt keine Kontrolle mehr gehabt“, gab Mittelfeldspieler Matthias Braunöder unumwunden zu.

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Schmid gab die Partie mit Blick in der Halbzeit auf. Dauerläufer wie Dominik Fitz, Reinhold Ranftl und Manfred Fischer blieben angesichts der wichtigen Liga-Aufgabe am Sonntag bei WSG Tirol zur Pause in der Kabine. Ohne die Konstanten half den Ersatzleuten auch eine defensivere Grundausrichtung nichts, um die spielfreudigen, am Ende drittplatzierten Israelis, in Schach zu halten.

Mit Ausnahme von Salzburg dürfen sich nun alle Ligateams wieder aufs nationale Geschäft konzentrieren. „Wir stehen gut da in der Meisterschaft, trotz minus drei Punkten sind wir unter den Top sechs. Jetzt haben wir noch zwei wichtige Spiele“, warf Schmid den Blick bereits nach vorne.

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Junge Akteure wie Braunöder nahmen dennoch „schöne Erfahrungen“ aus dem internationalen Herbst mit, wie der U21-Teamspieler nach seinem bereits 25. Pflichtspieleinsatz erklärte. „Und man hat deutlich gesehen, dass uns international noch einiges fehlt.“

(APA)/Bild: GEPA