„Erleichterte“ Grazer wollen gegen Admira nachlegen

Sturm Graz hat nicht den Stein der Weisen gefunden. Aber den „Stein der Erleichterung“, der Trainer Christian Ilzer nach dem 1:0-Sieg im Nachtrag in Altach eigenem Bekunden nach vom Herzen fiel. Der erste Sieg seit 17. Oktober bremste die Talfahrt des Tabellenzweiten, der am Samstag (ab 16:30 Uhr live und exklusiv auf Sky Sport Austria 3 – streame das Spiel mit dem Sky X Traumpass) nachlegen will. Die Admira von Coach Andreas Herzog kämpft hingegen weiter gegen den Abwärtstrend.

Die Dreifachbelastung aus Liga, Europacup und Corona hat ihre Spuren in Graz hinterlassen, das war in den vergangenen Wochen nicht zu übersehen. Und auch die Partie in Altach brachte die Zungen nicht zum Schnalzen. „Momentan liefern wir spielerisch alles andere als ein Feuerwerk, es sind echte Kampfspiele“, befand Ilzer. Es sei kein Wunder: „Wir haben wochenlang auf ein Erfolgserlebnis gewartet. Man hat uns die Verunsicherung angemerkt. Die Erleichterung ist beim ganzen Team spürbar.“

Der Auftritt in der „frostigen“ Cashpoint- Arena geriet zur Zitterpartie, die schließlich durch einen Abstauber Manprit Sarkarias nach Ecke (37.) entschieden wurde. „Wir haben eine überragende Standardsituation einstudiert und top umgesetzt“, schwärmte Ilzer. Routinier Jakob Jantscher, der Assistkönig der Grazer, weiß, dass gerade in der derzeitigen Situation seine Vorlagen umso mehr gefragt sind: „Im modernen Fußball gehören Standards immer mehr dazu. Wir haben diese Varianten im Training gut einstudiert.“

Auch die Rückreise von Altach wurde zur „Zitterpartie“. „Keiner wollte den Rückflug im Flieger antreten, sie wollten mit dem Zug zurückfahren“, berichtete Ilzer. Schließlich seien schon beim Hinflug „Eisbrocken gegen die Bordwand geschleudert“ worden. „Es war brutal wackelig, wie auch wir in den letzten Wochen. Es war eine Mutprobe“, meinte der Coach, der mit seiner Truppe wenig Vorbereitungszeit auf die Admira hatte. „Uns bleibt in Wochen wie diesen wenig Zeit, wir müssen bestens regenerieren, das Admira-Spiel in den Fokus nehmen, Kräfte sammeln, das Selbstvertrauen mitnehmen und rein in die nächste Partie.“

Das Ziel: „Die Ausgangsposition für die Meistergruppe günstig zu gestalten“, gab Ilzer an, dem gegen die Niederösterreicher u.a. der gesperrte Jusuf Gazibegovic fehlt. Statistisch gesehen hatte die Admira zuletzt wenig zu bestellen gegen die Grazer. In der Liga ist man seit zehn Partien (0-2-8) ohne Sieg, und seit dem bisher letzten Sieg der Niederösterreicher in Graz, dem 2:0 am 30. November 2016, gewannen die Hausherren in der Merkur-Arena sechsmal mit insgesamt 20:3 Toren.

Die Admira könnte sich als dankbarer Gegner erweisen, sechs Partien sind die Südstädter schon ohne Sieg (drei Remis). Auch das jüngste 0:1 gegen den WAC geriet zur Enttäuschung, die „dringend benötigten“ Punkte (Herzog) gingen an die Kärntner. Herzog vermisste Mut und Schlitzohrigkeit ebenso wie ein gutes Aufbauspiel, das soll sich ändern.

Der ÖFB-Rekordinternationale setzt aber auch auf die Belastungen des Gegners: „Während Sturm unter der Woche in Altach ein schweres Match bestreiten musste, konnten wir regenerieren und uns auf das Duell vorbereiten. Ich erwarte mir, dass wir die Intensität und die Wucht der Grazer matchen oder sogar ein bisschen überpowern können.“

(APA)/Bild: GEPA