U21-EM: Diese Stars sind nicht dabei

(APA) – Bei der U21-EM in Italien und San Marino bekommen Europas Fußball-Talente nach einer langen Saison die Chance, sich auf internationaler Ebene noch einmal in den Vordergrund zu spielen. Alles was Rang und Namen hat bis zum Jahrgang 1996 ist aber nicht vor Ort im Einsatz. Die prominentesten Abwesenden sind der 20-jährige PSG-Stürmerstar Kylian Mbappe und Manchester-City-Angreifer Leroy Sane.

Ihr Fehlen ist verständlich, die beiden sind längst Stützen in ihrem A-Team, Einsätze in der U21 stehen nicht mehr auf der Tagesordnung. Von den Deutschen, die zum Abschluss der Gruppenphase am 23. Juni auf Österreich treffen, wären auch noch Thilo Kehrer (PSG), Kai Havertz (Leverkusen), Julian Brandt (Leverkusen) und Timo Werner (Leipzig) einsatzberechtigt. Sie alle sucht man vergebens. Die DFB-Auswahl gibt damit die zweitmeisten prominenten Spieler vor. „Die Deutschen sind aber ein 80-Millionen-Volk, das Potenzial, das sie haben, ist sehr groß, und sie nehmen das Turnier auch sehr ernst“, sagte ÖFB-U21-Teamchef Werner Gregoritsch.

Nummer eins ist in dieser Wertung England. Mit Joe Gomez (Liverpool), Ben Chilwell (Leicester City), Trent Alexander-Arnold (Liverpool), Declan Rice (West Ham United), Dele Alli (Tottenham), Jadon Sancho (Borussia Dortmund) und Marcus Rashford (Manchester United) geben die „Three Lions“ mehr als die Hälfte einer ganzen Mannschaft vor.

Andere Teams verfolgen eine andere Philosophie. Dazu zählt vor allem U21-EM-Rekordsieger Italien, der alle Hebel in Bewegung gesetzt hat, um vor eigenem Publikum das Turnier zum sechsten Mal zu gewinnen. Serbien darf hier auch lobend erwähnt werden. Luka Jovic, der momentan in Europa in aller Munde ist, wird trotz fixiertem Transfer von Eintracht Frankfurt zu Real Madrid und zwei EM-Qualifikationsspielen mit dem A-Team in den vergangenen Tagen die U21 unterstützen.

„Er wechselt um eine Ablöse von 60 Millionen zu Real Madrid und sagt, er spielt bei der U21, weil er mit dem Team auch in der Qualifikation gespielt hat. Das zeigt, was er für ein Herz hat und ist sensationell. Wenn er spielt, ziehe ich alles, was ich habe, vor ihm“, verlautete Gregoritsch. Die Serben sind Österreichs Auftaktgegner am Montag (18.30 Uhr) in Triest.

Bei Spanien fehlen mit Marco Asensio (Real Madrid) und Rodrigo (Atletico Madrid) nur zwei Topspieler. Bei Frankreich ist neben Mbappe mit Bayerns Kingsley Coman ein zweites Offensiv-Ass nicht im Aufgebot. Über dieses Kaliber verfügen Österreichs Abwesende zwar nicht, Valentino Lazaro (Hertha BSC) und Konrad Laimer (Leipzig) sind aber immerhin Stammspieler in der deutschen Bundesliga, der angeschlagene Maximilian Wöber kam beim spanischen Topclub FC Sevilla immer wieder zu Einsätzen.

Dessen einberufene Landsleute sehen die am Sonntag beginnende Endrunde auch als Bühne. „Es ist eine Superbühne, wenn man sieht, welche Spieler da mitgespielt haben. Jeder ist heiß auf das Turnier“, sagte ÖFB-Defensivspieler Kevin Danso. Seinem Coach ist dabei eines ganz wichtig. „Es ist eine gute Bühne, aber wir sind eine Gemeinschaft. Es darf nicht so sein, dass einer rausgeht und sagt, ich mache nur das, was für mich gut ausschaut. Das geht nicht“, so Gregoritsch.

Zinedine Zidane (FRA), Raul Gonzalez (ESP) oder Frank Lampard (ENG) waren herausragende Akteure, die bei einer U21-EM dabei waren. Ex-Größen wie Rudi Völler (GER/1982), Laurent Blanc (FRA/1988), Davor Suker (CRO/1990), Luis Figo (POR/1994), Andrea Pirlo (ITA/2000) oder Petr Cech (CZE/2002) wurden als beste Spieler ausgezeichnet. Andere wie Klaas-Jan Huntelaar (NED/2006), Juan Mata (ESP/2011) oder Thiago Alcantara (ESP/2013) sind noch auf höchstem Niveau aktiv. Bei der jüngsten Auflage 2017 wurde der Spanier Dani Ceballos geehrt, der diese Saison 34 Pflichtspiele für Real Madrid machte. Er ist auch jetzt wieder im Einsatz.

Team der Abwesenden

Startelf: Gianluigi Donnarumma (AC Milan) – Trent Alexander-Arnold (Liverpool), Joe Gomez (Liverpool), Thilo Kehrer (Paris St. Germain), Ben Chilwell (Leicester City) – Rodrigo (Atletico Madrid), Dele Alli (Tottenham) – Jadon Sancho (Borussia Dortmund), Marcus Rashford (Manchester United), Kylian Mbappe (Paris St. Germain), Leroy Sane (Manchester City) / Marktwert: 890 Millionen Euro (transfermarkt.at)

Ersatz: Benjamin Pavard (VfB Stuttgart), Valentino Lazaro (Hertha BSC), Kai Havertz (Bayer Leverkusen), Kingsley Coman (Bayern München), Declan Rice (West Ham United), Julian Brandt (Bayer Leverkusen), Timo Werner (Leipzig), Marco Asensio (Rael Madrid)

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