Kurz, aber komplex: Der Weg der österreichischen Starter in die EL-Gruppenphase

Neben der Champions League sowie der Europa League haben die österreichischen Europacupstarter in der kommenden Saison durch die Europa Conference League eine weitere Chance auf internationale Spiele im Rahmen einer Gruppenphase. Während sich die Qualifikation des neuen Bewerbs an der zuvorigen EL-Qualifikation orientiert, hat sich jene der „alten“ Europa League stark verändert – mit Chancen und Gefahren für die rot-weiß-roten Vertreter.

Theoretisch wären in der kommenden Spielzeit drei Starter aus Österreich möglich: Meister Salzburg wird nur bei einem Aus im CL-Play-off an der EL-Gruppenphase teilnehmen. Vizemeister Rapid Wien würde hingegen nur bei einem Out in der zweiten CL-Quali-Runde in die EL-Vorausscheidung rutschen. Ansonsten wäre zumindest der Start in einer EL-Gruppe fixiert.

Sollte Rapid also in der zweiten CL-Qualirunde hinausfliegen, müssten die Hütteldorfer in der dritten Runde der EL-Qualifikation antreten – und wären dabei wohl in jedem Fall Favorit: Gegner wären der schottische Cupsieger St. Johnstone, Tschechiens Dritter Jablonec oder der zyprische Pokalgewinner Anorthosis Famagusta. Mit dem Team von der Mittelmeerinsel schloss Rapid allerdings schon einmal unerfreuliche Bekanntschaft: In der CL-Qualifikation 2008/09 zog man nach zwei Spielen (0:3, 3:1) den Kürzeren und musste die damaligen CL-Träume begraben.

Der SK Rapid Wien um den damaligen Kapitän Steffen Hofmann musste sich 2008 bei Famagusta mit 0:3 in der Champions-League-Qualifikation geschlagen geben. Die erfolgreiche Aufholjagd im Rückspiel verpassten die Hütteldorfer knapp. ©GEPA.

Im Falle des Weiterkommens würde Rapid in der gleichen Runde wie der SK Sturm Graz landen – allerdings mit anderen Vorzeichen: Die Setzung im EL-Play-off erfolgt neuerdings nicht nur auf Basis des UEFA-Klubkoeffizienten, sondern auch mithilfe einer festeglegten „Priorität“: Vereinfacht gesagt wird hierbei gewertet, ob eine Mannschaft direkt in dieser Runde einsteigt, aus der CL-Qualifikation hinunterwechselt oder aus einer vorherigen EL-Qualirunde erfolgreich weitergekommen ist.

https://www.skysportaustria.at/einer-aus-drei-prominenter-vizemeister-als-rapids-erste-cl-quali-huerde/

Die Grazer könnten daher auf einen Gegner aus dem „Rapid-Zweig“ P4 treffen, ein rein-österreichisches Duell ist in der Qualifikation aber ausgeschlossen. Neben den Außenseitern aus Zypern, Schottland und Tschechien könnte ein Verlierer aus CL-Q2 somit der Gegner werden: Teams wie Celtic Glasgow, Galatasaray Istanbul oder aber auch Midtjylland wären theoretisch möglich.

Wohl einfacher zu bezwingen wäre ein Gegner aus dem Meisterpfad P3, auch hier müssen die Kontrahenten erst ermittelt werden. Denkbar wären Georgiens Meister Dinamo Tiflis oder eine kürzere Reise zu Slovan Bratislava. Ein Ausscheiden im EL-Play-off würde aber in jedem Fall die Teilnahme an der Conference League bedeuten.

Prominente Gegner lauern in möglicher EL-Gruppenphase

Rapid erhält im Falle der Teilnahme am EL-Play-off in jedem Fall einen Gegner aus P1, jener Setzungsgruppe von Sturm Graz. Diese stehen aber schon jetzt zur Gänze fest: AZ Alkmaar und Fenerbahce Istanbul wären die vermutlich größten Herausforderungen, machbarer scheinen Zorya Luhansk, Ex-LASK-Schreck Royal Antwerpen oder Dänemarks Cupsieger Randers. Das Team aus Skandinavien holte mit den österreichischen Legionären Simon Piesinger und Marvin Egho den Pokaltriumph.

https://www.skysportaustria.at/piesinger-trifft-im-finale-legionaers-duo-gewinnt-daenischen-pokal/

Sollte am Ende der Einzug in die EL zu Buche stehen, droht Österreichs Vertretern, mit Ausnahme der Salzburger, eine Setzung im vierten und letzten Topf. In jedem Fall wären dann prominente Gruppengegner wahrscheinlich: Das italienische Duo Napoli und Lazio Rom oder die französischen Traditionsteams Olympique Lyon und Olympique Marseille würden auf die Bundesliga-Teams lauern. Aus der Premier League nehmen Leicester City und West Ham United teil, Deutschland wird durch Bayer Leverkusen und Eintracht Frankfurt mit Neo-Coach Oliver Glasner vertreten sein.

(Red.)

Beitragsbild: GEPA.