Schock nach Todesfall: „Die Ruder-Familie ist zutiefst betroffen“

Ottensheim Der tragische Todesfall eines weißrussischen Para-Ruderers am Mittwoch im Vorfeld der Weltmeisterschaften in Ottensheim hat naturgemäß auch die am Donnerstagvormittag am Regatta-Gelände abgehaltene Eröffnungs-Pressekonferenz der Titelkämpfe überschattet.

„Es war ein stiller Nachmittag für uns, kein leichter“, erklärte OK-Chef Horst Anselm, noch von den Ereignissen vom Vortag getroffen.

Der Sportler war laut Michael Babl, Pressesprecher der Landespolizeidirektion Oberösterreich, kurz nach 13.00 Uhr nach rund 20-minütiger Trainingsfahrt am Wasser umgekippt, konnte von Rettungstauchern gegen 16.00 Uhr nur noch tot geborgen werden.

„Ein ‚Schwimmer‘ ist am Boot ausgebrochen, da hat es offensichtlich einen technischen Defekt gegeben“, erklärte Babl. Die Ermittlungen seien aber noch nicht abgeschlossen, auch eine Obduktion des Leichnams stehe noch aus.

Anselm wie auch Landeshauptmann Thomas Stelzer sprachen im Namen des Organisationskomitees bzw. vom Land Oberösterreich aus der Familie des Opfers und dem weißrussischen Verband das Mitgefühl und Beileid aus. „Gerne hätten wir einen schöneren Start in die Woche gehabt.“

Auch Österreichs Ruder-Ass Magdalena Lobnig fühlte mit: „Die ganze Ruder-Familie ist zutiefst betroffen. Wenn es bei unserer Heim-WM passiert, umso schlimmer.“

Abseits des Todesfalls und der polizeilichen Ermittlungen wurde auf in einer guten Atmosphäre ablaufenden Titelkämpfe gehofft. Stelzer bezeichnete die WM als die sympathischste Form, sich als Land international präsentieren zu können.

Sportlich „große Chance“

Die nach Angabe von Gerhard Wildmoser, Präsident des Executive-Board, in das Gelände 8 bis 9 Millionen investierten Euro sollen sich auch künftig rentieren. Stelzer: „Es wird sicher Bewerbungen um andere internationale Bewerbe geben.“

Zu einer im Tourismus erwarteten Wertschöpfung von 15 bis 20 Mio. Euro und bei laut Wildmoser weltweit erwarteten rund 200 Mio. Zuschauern an TV-Geräten will ÖRV-Präsident Horst Nussbaumer mit seinen Ruderern für einige weitere Erfolgsbausteine sorgen.

„Es ist eine sehr große Chance für uns, sich vor Heimpublikum zu präsentieren“, erklärte der Verbandschef. „Wir sind sehr froh, dass wir diese Bühne bekommen haben, um unserem Sport nachzugehen.“

(APA)

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