„Mut, Kraft und Gier“: Roses klarer Auftrag an seine Bayern-Bezwinger

Borussia Mönchengladbach ist dem Ruf als Angstgegner der Bayern wieder einmal gerecht geworden. Den Schwung will die Elf vom Niederrhein nun mitnehmen.

Bevor Trainer Marco Rose seine Bayern-Bezwinger in ein freies Wochenende verabschiedete, gab er Matchwinner Jonas Hofmann und Co. einen klaren Auftrag mit. „Wir müssen das für uns nutzen und bestätigen. Das muss uns Mut, Kraft und Gier geben“, sagte der Trainer von Borussia Mönchengladbach nach dem 3:2 (2:2) gegen Bayern München.

Durch den Coup gegen den deutschen Rekordmeister nach einem 0:2-Rückstand haben die Gladbacher die Champions-League-Plätze zwar wieder ins Visier genommen, doch Rose hat die vielen verspielten Führungen gegen vermeintlich schwächere Teams nicht vergessen. „Wir müssen auch gegen andere Mannschaften so zielstrebig und konsequent sein“, forderte der 44-Jährige und ergänzte: „Wir müssen dranbleiben, das ist mit harter Arbeit verbunden.“

Diese harte Arbeit zeigten die Gladbacher gegen die Bayern und deckten dabei die derzeitigen Schwächen des Serienmeisters gnadenlos auf. Kapitän Lars Stindl spielte nach Balleroberungen zweimal sehenswert in die Schnittstelle auf Hofmann, der vor Nationaltorhüter Manuel Neuer die Nerven behielt (35., 45.+1).

„Wir haben unsere ersten beiden Tore genauso erzielt, wie wir uns das vorgestellt haben und das sehr gut rausgespielt“, freute sich Nationalspieler Hofmann bei DAZN und erklärte sein Erfolgsgeheimnis vor dem oftmals schier unüberwindbaren Neuer: „Ich bin einfach ruhig geblieben.“

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Diese Qualitäten ihres Angstgegners mussten auch die geschlagenen Gäste anerkennen. Gladbach sei „eiskalt“ (Thomas Müller) und „brutal“ (Hansi Flick) gewesen. Gladbach habe sich auf das Umschaltspiel verlassen, „das haben sie 1A gemacht“, lobte Bayern-Coach Flick, der damit die zweite seiner insgesamt erst vier Niederlagen in seiner Amtszeit im Borussia-Park kassierte.

Stindl und Hofmann hatten daran den größten Anteil. Besonders der Doppel-Torschütze sei „mit seiner Tiefe im Spiel ein wichtiger Faktor“ gewesen, sagte Rose: „Er hat extrem viel investiert. Er war am Ende fix und fertig wie ein paar andere Jungs auch.“

Das galt auch für Florian Neuhaus. Erst verschuldete der Jung-Nationalspieler einen Handelfmeter, dann setzte er den Ball beim Siegtreffer traumhaft in den Winkel. „Das war eine blöde Aktion von mir“, sagte Neuhaus über die Szene vor dem Elfmeter. Aus dem Konzept ließ er sich dadurch aber nicht bringen. „Ich habe beschlossen, mich nicht lange damit aufzuhalten, mein Spiel durchzuziehen und dann bin ich happy, dass ich das mit dem Tor wiedergutmachen konnte“, sagte Neuhaus, der bei den Bayern auf dem Einkaufszettel stehen soll.

Doch zunächst will er seine Ziele mit der Borussia erreichen. In der Liga liegt der fünfmalige deutsche Meister in Schlagdistanz, im DFB-Pokal und in der Champions League steht im Februar das Achtelfinale an. Diese Erfolge, so Rose, „müssen wir bestätigen“.

(SID) / Bild: Imago