Nervenstarker Djokovic zieht ins Paris-Achtelfinale ein

Novak Djokovic hat bei den French Open mit etwas Mühe den nächsten Schritt zum angestrebten alleinigen Grand-Slam-Titelrekord geschafft. In der dritten Runde beim Sandplatzklassiker bezwang der 36-jährige Serbe am Freitag den Spanier Alejandro Davidovich Fokina mit 7:6(4),7:6(5),6:2 und erreichte zum 14. Mal in Serie das Achtelfinale von Paris.

Dabei musste der Weltranglistendritte in den ersten beiden Durchgängen mehrere schwierige Momente überstehen, gab insgesamt fünfmal seinen eigenen Aufschlag ab. In den Tiebreaks bewies er aber wieder einmal Nervenstärke und blieb nach 3:36 Stunden im Turnierverlauf weiter ohne Satzverlust. In der Runde der besten 16 trifft Djokovic auf den Sieger der Partie zwischen Juan Pablo Varillas aus Peru und dem Polen Hubert Hurkacz.

Zeitweise legte sich Djokovic mit dem Pariser Publikum auf dem Court Philippe-Chatrier an. Als einige Zuschauer bei einer Behandlungspause des Serben nach dem Gewinn des zweiten Satzes buhten, forderte er sie per Handbewegung auf, weiterzumachen, klatschte hämisch und streckte den Daumen nach oben. Nach dem Gewinn des Matches überwog der Jubel des Publikums deutlich.

„99 Prozent der Zeit bleibe ich ruhig. Manchmal stelle ich mich dem entgegen, wenn ich denke, dass jemand respektlos ist, dann verdient er oder sie eine Antwort darauf“, sagte Djokovic und charakterisierte seine Beziehung zum Publikum in Paris als „Auf und Ab“.

Djokovic will in Abwesenheit des verletzten Titelverteidigers Rafael Nadal seinen 23. Triumph bei einem Grand-Slam-Turnier perfekt machen. Aktuell teilt er sich die Bestmarke bei den Herren noch mit dem Spanier.

Unterdessen ist der Russe Andrej Rublew als nächster prominent gesetzter Spieler gescheitert. Der Weltranglisten-Siebente verlor trotz 2:0-Satzführung gegen den Italiener Lorenzo Sonego mit 7:5,6:0,3:6,6:7(5),3:6. Rublew hatte zuletzt das Masters-Turnier von Monte Carlo auf Sand gewonnen.

Vor dem 25-Jährigen waren von den ersten zehn Spielern der Setzliste bei den French Open bereits sein Landsmann Daniil Medwedew, Jannik Sinner aus Italien und der Kanadier Félix Auger-Aliassime ausgeschieden. Der ungesetzte Sonego bekommt es im Achtelfinale nun mit dem Russen Karen Chatschanow zu tun, der Thanasi Kokkinakis aus Australien in vier Sätzen bezwang.

Bei den Frauen steht Aryna Sabalenka aus Belarus erstmals im Achtelfinale der French Open. Die Nummer zwei der Weltrangliste besiegte die Russin Kamilla Rachimowa 6:2,6:2. Die Australian-Open-Siegerin ist neben der topgesetzten Polin Iga Swiatek die größte Anwärterin auf den Titel, nach dem Spiel sorgte sie mit dem Schwänzen der Pressekonferenz für Aufsehen. Ausgeschieden ist die an Nummer drei gesetzte US-Amerikanerin Jessica Pegula.

Die Weltranglisten-Dritte Pegula unterlag der Belgierin Elise Mertens (Nr. 28) mit 1:6,3:6. Mit der 29-Jährigen ist bereits die vierte Spielerin der Top Ten ausgeschieden. Damit wartet Pegula weiter auf einen Halbfinaleinzug im Einzel bei einem der vier Grand-Slam-Turniere.

(APA/dpa/Reuters)

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