Anton Maresch: „So hat eine Grazer Mannschaft selten gespielt“

  • Jozo Rados: „Wir waren das weitaus schlechtere Team“
  • Michael Fuchs: „Die Ligareform war ein einseitiger Eingriff in die Vereinbarung, wie die Meisterschaft gespielt wird“
  • Matthias Zollner: „Graz kann froh sein, dass Maresch bei ihnen spielt“

Die Klosterneuburg Dukes verlieren 67:73 mit gegen den UBSC Graz. Alle Stimmen zur Partie bei Sky Sport Austria.

 

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…über das Spiel: „Wir waren am Anfang nicht da, wir haben ohne Kampfgeist und Herz, nicht als Team gespielt. Wir haben das Spiel nicht am Ende verloren, sondern am Anfang. Gratulation an Graz, sie haben heute verdient gewonnen. Wir waren das weitaus schlechtere Team.“

…über seine Leistung: „Ich habe heute auch einen schlechten Tag erwischt, war am Anfang auch unkonzentriert. Aber das nächste Spiel wird besser.“

 

(Assistant Coach ):

…über die Point Guard Position: „Wir werden heuer sicherlich niemanden mehr verpflichten, wir vertrauen Clemens Leydolf sehr. Durch den Ausfall von Laurenz Müller ist er der einzige Point Guard, aber wir haben volles Vertrauen in ihn und mit der Zeit wird es immer besser werden. Er muss aus jedem Spiel etwas Neues lernen. Er hat heuer schon gute Phasen gezeigt, heute ist es ihm wieder nicht so geglückt das Spiel zu kontrollieren. Aber es hängt nicht so sehr an ihm, die ganze Mannschaft hat ohne Herz und Intensität gespielt. Ein Viertel reicht nicht um ein Spiel zu gewinnen.“

…über das Spiel: „Alles, was wir vor dem Spiel besprochen haben, wurde nicht umgesetzt. Es fängt alles mit der Defensive an, wir waren immer einen Schritt zu spät. Die letzten sechs, sieben Minuten nehmen wir mit, aber wir müssen weiterarbeiten.“

…über die aktuelle Situation: „Wir sind eine junge Mannschaft, keiner erwartet, dass wir heuer die Meisterschaft gewinnen müssen. Wir müssen weiter im Training arbeiten und dann werden wir hoffentlich bald wieder ein positives Zeichen setzen.“

 

(Obmann ):

…über die bisherige Saison: „Die Ergebnisse sind noch nicht so rosig, das haben wir aber gewusst und das ist auch kein großes Problem für uns. Die Mannschaft hat noch viel zu lernen und das ist eigentlich der Sinn der Saison heuer. Die Burschen sollen Verantwortung übernehmen und das können sie nur, wenn sie auf dem Spielfeld stehen. Insofern sind die Ergebnisse von uns heuer nicht so von Bedeutung. Wir haben gute Spiele schon gesehen, aber auch die andere Seite, wenn eine unroutinierte Mannschaft ins Trudeln gerät, dann geht das auch oft sehr schief.“

…über die Point Guard Position: „Wir haben am Anfang der Saison ein bisschen Probleme gehabt, Laurenz Müller wäre als zweiter Point Guard geplant gewesen, er ist aber aufgrund privater Gründe und seiner Ausbildung ausgefallen und jetzt ist Clemes Leydolf alleine übriggeblieben. Das bereitet mir schon Sorgen, nicht weil ich ihn nicht spielen lassen will, sondern weil er als junger Spieler die Entlastung braucht. Wir sind aber nicht finanziell so gut gestellt, dass wir einen Spieler jetzt einfahren, deswegen müssen wir uns ein bisschen helfen. Wir werden sehen, ob sich da noch was entwickeln kann, bevorzugen würden wir einen österreichischen Spieler. Natürlich warten wir das Tryout von Moritz Lanegger in Manchester noch ab. Wenn er das nicht positiv bewältigt, dann werden wir wahrscheinlich sprechen.“

 

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…über das Spiel: „Wir wollten diesen Sieg unbedingt, unser Coach hat uns auch perfekt auf das Inside-Spiel der Klosterneuburger eingestellt. Zum Schluss hat unsere Konzentration nachgelassen, da merkt man auch, dass wir nicht die Tiefe von der Bank haben, aber es ist sich ja zum Glück noch ausgegangen.“

 

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…über das Spiel: „Ich wollte unbedingt gewinnen in Klosterneuburg, Klosterneuburg liegt mir extrem am Herzen, ich war sehr gern hier. Jetzt bin ich überglücklich, dass wir gewonnen haben. Die Schwäche im letzten Viertel ist ein bisschen eine Krankheit von uns, das haben wir auch schon gegen Wien gemacht. Da sind wir nervös, ich muss auch ein paar Würfe reinhauen, da habe ich auch nachgelassen. Aber im Großen und Ganzen haben wir hervorragend gespielt, vor allem die ersten 30 Minuten waren unglaublich, so hat eine Grazer Mannschaft selten gespielt. Das ist der Verdienst vom Coach und von uns allen, jeder Spieler hat was zum Sieg beigetragen.“

 

(Trainer ):

…über seine Spielphilosophie: „Unsere Philosophie richtet sich natürlich auch nach den Spielern, die wir zur Verfügung haben. Ich bin sehr überrascht über das Niveau der ABL, sie ist viel besser als ihr Ruf. Wir wollen in erster Linie harte Defense spielen, in der Offense wollen wir den Ball gar nicht so viel zirkulieren lassen, stattdessen konzentrieren wir uns auf Aggressivität. Wir werden versuchen das Spiel schnell zu halten, das ist ja auch die Richtung, in die sich der internationale Basketball bewegt und wir werden das auch in der ABL probieren.“

…über das Spiel: „Es war ein gutes Spiel. Der Gameplan wurde perfekt exekutiert, auch Jozo Rados wurde perfekt verteidigt. Im vierten Viertel hat dann die Konzentration etwas nachgelassen, da waren wir uns zu sicher. Aber ich bin einfach stolz auf die Truppe.“

 

(General Manager ):

…über die Ligareform: „Es ist ganz klar so, dass wir uns beim Lizenzverfahren unter gewissen Bedingungen bewerben, man weiß, wie die Meisterschaft ausgetragen wird, ich habe mich im Juni noch erkundigt. Davon hängen die Spielerverträge, die Sponsorenverträge und auch die Zusammenstellung der Mannschaft ab und da geht es nicht, dass man knapp vier Wochen vor der Meisterschaft den Modus ändert. Vier Vereine haben gar nichts gewusst, zwei Vereine waren überrascht, dass der Modus jetzt schon kommt und es ist auch im Protokoll vom 12. August nichts von einer Abstimmung zu lesen. Das ist ein einseitiger Eingriff in die Vereinbarung, wie die Meisterschaft gespielt wird und das ist grundsätzlich nicht ok. Da spielt es keine Rolle, ob unser Verein der beste oder der schlechteste Verein ist. Ich schätze die Arbeit des Präsidiums ansonsten sehr, umso unverständlicher ist diese Entscheidung für mich, weil ich den Herrn Präsident Schweitzer sonst anders kenne.“

…über mögliche rechtliche Schritte: „Soweit möchte ich noch nicht ausholen, aber es ist ganz klar, dass wir das für nicht in Ordnung befinden. Das nehme ich im Zweifelsfall nicht nur einfach zur Kenntnis. Aber jetzt spielen wir erstmal die Meisterschaft, dann schauen wir uns das an. Wenn die Vereine, die sich das ausgeschnapst haben, dann 7.,8. und 9. sind, dann hören wir uns das an.“

 

(Sky Experte):

…über die Point Guard Situation der Dukes: „Der Point Guard ist der wichtigste Spieler im modernen Basketball. Es ist schon wichtig, dass junge Spieler da Erfahrung sammeln, aber das bedeutet manchmal auch von jemandem zu lernen, der das sehr gut macht. So wie ich die Mannschaften der ABL bisher gesehen habe, würde es Klosterneuburg durchaus helfen einen Point Guard zu haben, dann können sie ganz oben mitspielen, weil sie das beste Frontcourt Duo haben.“

…über das Schlussviertel: „Graz hat den Fehler gemacht, den viele junge Mannschaften machen, dass sie versucht haben das Spiel zu verwalten. Sie haben das Tempo rausgenommen und versucht ruhig zu spielen, das Spiel zu verwalten. Das ist im Basketball tödlich, dann bringt man die andere Mannschaft wieder ins Spiel und das müssen sie noch lernen. Dadurch verliert man seinen Rhythmus und das ging auf die Vorteile von Klosterneuburg.“

…über Player of the Game Maresch: „Er war der wichtigste Spieler heute bei Graz. Er kreiert für seine Mitspieler, das hat er heute herausragend gemacht, und er hat auch für sich selbst kreiert. Das ist die Qualität, die er in diese Mannschaft reinbringt. Er hat heute ein sehr gutes Spiel gemacht, unglaubliche Intensität ins Spiel gebracht, er hat auch nur 40 Sekunden auf der Bank verbracht. Das war wirklich eine außergewöhnliche Leistung und die Grazer können sich freuen, dass er bei ihnen spielt.“

…über Leydolf: „Das Spiel ist ein bisschen an ihm vorbeigelaufen. Ich habe ihn heute nicht in der Rolle als Point Guard gesehen, eher als Shooting Guard. Er hat den Ball zwar mal nach vorne gebracht, aber er hat ganz selten Pick-and-Roll gespielt, er ist, in meiner Erinnerung, nicht ein einziges Mal zum Korb gezogen. Wenn man nichts versucht zu machen, dann sind natürlich die Fehler gering, allerdings ist auch die Entwicklung dann gering. Er muss schauen, dass er arbeitet, dass er kreativ ist, dass er Verantwortung übernimmt. Nur dann wird er besser und auch in Zukunft Klosterneuburg Freude bereiten.“

…über Klosterneuburg: „Sie haben defensiv oftmals nicht glücklich ausgesehen, aber sie sind eine junge Mannschaft und sie haben ja auch das Ziel diese Mannschaft zu entwickeln. Da gehört sowas auch dazu, dass man gegen eine Mannschaft, die einen sehr guten Tag hat, sich schwertut. Aber im Endeffekt haben sie 73 Punkte abgegeben, was bei dem Spieltempo nicht so wahnsinnig viel ist. Natürlich müssen sie sich verbessern, es ist auch einfacher in der Offensive zu spielen, wenn man hinten sicher steht.“

…über Graz: „Sie haben heute sehr gut gespielt. Die Frage ist, wie viel besser sie noch werden können und wie viel weiter sie sich noch individuell entwickeln können. Individuelle Entwicklung ist notwendig um als Gemeinschaft auch besser zu werden.“