Proben-Pooling bringt 2. Liga-Clubs in Bredouille

Während die höchste Fußball-Liga mit dem ersten Corona-Fall konfrontiert ist, bringt in der semiprofessionellen 2. Liga just eine Möglichkeit zur Kostenersparnis zwei Clubs in die Bredouille: Das medizinische Personal von Kapfenberg und Steyr dürfte Fehler im sogenannten „Proben-Pooling“ gemacht haben.

Weil die Durchführung eines PCR-Tests teuer ist (etwa 100 Euro), gibt es im Präventions- und Hygienekonzept der Bundesliga die Möglichkeit zum „Proben-Pooling“, das vor allem Sinn macht, wenn die Durchseuchungsrate gering ist. Dabei werden Rachenabstriche von fünf Personen zu einem PCR-Test zusammengefasst.

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Ist das Ergebnis negativ, weiß man, dass alle fünf Menschen Corona-frei sind und benötigt dafür nur einen PCR-Test. Sollte ein positives Ergebnis herauskommen, müssten die Proben der fünf Betroffenen noch einmal einzeln getestet werden. Das erhöht den Aufwand im Labor, steigert aber die Testkapazität enorm.

In Steyr und Kapfenberg wurde allem Anschein nach jeweils nur einen Spieler pro Fünfergruppe getestet, anstatt fünf Tests gemeinsam auszuwerten. Somit wurden nicht sämtliche Akteure jede Woche wie vom Covid-19-Präventionskonzept der Liga vorgesehen getestet. In diesem Konzept, zu dessen verbindlicher Umsetzung sich die Clubs einstimmig vor der Saison-Fortsetzung bekannt haben, ist von einem PCR-Test-Screening „einmal pro Woche mit den Personen der roten Gruppe“ die Rede. „Ein Pooling der Tests (max. 5 Personen) ist hierbei möglich und erlaubt.“

Das Pooling selbst wird in der öffentlich einsehbaren Fassung vom 11. Mai nicht erklärt. „Die Abwicklung der Tests obliegt dem Klub“, heißt es mit der Empfehlung, Labors gemäß einer Liste des Gesundheitsministeriums zu beauftragen.

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(APA)

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